Schließung der Dauerausstellung des Stadtmuseum und der Beginn der Museumssanierung

<strong>Schließung der Dauerausstellung des Stadtmuseum und der Beginn der Museumssanierung</strong>

Wie akut die Sanierungsbedürftigkeit des denkmalgeschützten Museumsgebäudes im Herzen der Stadt tatsächlich ist, beweisen nun die neuesten Erkenntnisse, die im Zuge der Vorbereitungen von Umbau und Neugestaltung ans Licht gekommen sind.

 

Zum einem kam heraus, dass ein Antrag auf eine Nutzungsänderung aus den 1960er Jahren – von einem Verwaltungsgebäude hin zu einem Museum – bei den beteiligten Behörden lediglich für das Erdgeschoss vorliegt. Auch ausgiebige Recherchen bei unterschiedlichen Stellen und Archiven, haben hier für die oberen Stockwerke nichts zutage gefördert. Eine solche fehlende Nutzungsänderung hat weitreichende Folgen, die zu einem großen Teil mit der Frage des Brandschutzes und der Sicherheit der Museumsbesucher zu tun haben. Man könnte meinen, es handelt sich um ein sogenanntes „Weilheimer Stückl „, aber da muss man ehrlicher Weise darauf hinweisen, dass auch andere bayerische Museen in den letzten Jahren mit diesem Problem konfrontiert worden sind und geschlossen werden mussten. Eine weitere Hiobsbotschaft hat dann auch noch die Überprüfung der Elektrik im Museum gebracht. Die vorhandenen Installationen können einen gefahrlosen Museumsbetrieb in den oberen Stockwerken nicht mehr gewährleisten. Aus diesen beiden Gründen muss die Dauerausstellung des Museums, die sich in den oberen Stockwerken befindet, für die Besucher leider geschlossen bleiben.

 

Weder die Probleme, die sich infolge des fehlenden Antrags auf Nutzungsänderung ergeben noch die nötigen Maßnahmen zur Ertüchtigung der Elektroinstallationen lassen sich durch kleinere Reparaturen lösen. Nur eine grundlegende Sanierung und Neuplanung des Gebäudes, wie sie der Gewinnervorschlag des Architektenwettbewerbs überzeugend vorschlägt, kann Abhilfe schaffen. Aus diesem Grunde hat der Stadtrat in den Haushaltsberatungen grünes Licht für die weiteren Planungsschritte gegeben, die zum Umbau des Museums dringend nötig sind und die im Jahre 2021 vor allem die Detailplanung von Seiten der Architekten vorsehen.

 

Für das Museum, sein Vermittlungsangebot und seinen Bildungsauftrag ist die Schließung der Dauerausstellung ein schwerer Schlag. Zwar sind weiterhin Ausstellungen im Sonderausstellungsraum des Erdgeschosses möglich, die Bereiche zur Stadt- und Kunstgeschichte und zum Leben der früheren Bewohner der Stadt sind aber nicht mehr zugänglich.

 

 

Das Museum wird daher zum einen in regelmäßigen Abständen Objekte aus den oberen Ausstellungsräumen im Sonderausstellungsraum zeigen und dazu auch Führungen und museumspädagogische Angebote vorbereiten. Zum anderen wird die Präsenz im Internet verstärkt werden, um so auf digitalem Weg Geschichten, Informationen und Objekte zur Weilheimer Stadt- und Kunstgeschichte vorstellen zu können.

 

Inzwischen wurde ein Verfahren zur Ideenfindung für die Museumsgestaltung des Stadtmuseums eigeleitet. Aus 14 Bewerbern wurden fünf Büros mithilfe einer Punktewertungsmatrix aufgrund der Referenzen und der beruflichen Qualifikation ausgewählt. Der Ausschreibungstext wurde dabei ausführlich mit der Fördergeldstelle für die Nichtstaatlichen Museen entwickel. Bereits am 25.10.2021 wird ein ausgewähltes Preisgericht, dem ich angehören werde, eine Entscheidung treffen und dann die Gewinner bekanntgeben.

 

Es geht also weiter mit unserem Museum, darüber bin nicht nur ich sehr glücklich, aber wir müssen dranbleiben! Es gibt noch viel zu tun und umzusetzen. Schon seit Jahren arbeiten das Stadtmuseum mit seinem Förderverein und der Stadtverwaltung an den Plänen zu einer Sanierung und Neugestaltung des Museums. Mit dem erfolgreich durchgeführten Architektenwettbewerb im Jahre 2019/2020 sind diese Bemühungen einen großen Schritt vorangekommen.

 

Ragnhild Thieler

 

Kulturreferentin der Stadt Weilheim

Teilen: