Was wir in den kommenden Jahren in Weilheim anstoßen und umsetzen wollen, können Sie hier in der ausführlichen Version unseres Wahlprogrammes nachlesen.

Weilheim entwickelt sich als Kreisstadt und Oberzentrum beständig fort.  Unser Ziel ist eine ausgewogene bauliche Durchmischung verschiedener Wohnmodelle, die eine verträgliche soziale Struktur für unsere Weilheimer Bevölkerung gewährleistet. Dabei achten wir sehr genau auf ein nachhaltiges und gesundes Wachstum und den Erhalt unserer für Weilheim charakteristischen Wohn- und Lebensverhältnisse.

Wir wollen die Altstadtsanierung zum Abschluss bringen
Zur Abrundung der Altstadtsanierung zählen für uns auch die Umgestaltung und Sanierung des Herzog-Albrecht-Platzes, der Admiral-Hipper-Straße, des Rathausplatzes, der Kreuzgasse sowie die Aufwertung der Wegeverbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof.

Wir wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen
Wichtig ist uns, vorrangig für Weilheimer Familien, Fachkräfte und Senioren passenden, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, z. B. durch die Förderung von gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Baumodellen, Geschosswohnungsbau und Bauherrenmodellen sowie die Unterstützung der Wohnbau GmbH. Ein weiteres Instrument ist der Bau von Betriebswohnungen. Darauf soll die Standortförderung bei den Unternehmen hinwirken. Die bestehenden dörflichen Strukturen in Unterhausen, Deutenhausen, Marnbach sowie die Splittersiedlungen Tankenrain und Lichtenau sollen weiterhin als eigene Ortsteile erhalten bleiben.

Wir wollen dem ungehinderten Flächenfraß entgegenwirken
Um einen ungehinderten Flächenfraß einzudämmen, unterstützen wir eine maßvolle, verträgliche Nachverdichtung, die bauliche Aufwertung von Bestandswohnraum, die Sanierung von Altbauten und den Dachgeschossausbau. Dies dient dem Erhalt der charakteristischen Siedlungsstruktur in Weilheim. Beim Geschosswohnungsbau muss je nach Standort auch eine höhere Bebauung als bisher Berücksichtigung finden. Grundsätzlich setzen wir auf einen barrierefreien Ausbau. Für einen sozialen Ausgleich soll die Förderung des sozialen Wohnungsbaus und die volle Ausnutzung der SoBoN-Regelung (Sozialgerechte Bodennutzung) sorgen.  Innerstädtische Wohnbauprojekte, die sich derzeit in Planung oder in der beginnenden Umsetzung befinden, ermöglichen  in den nächsten Jahren einen gemäßigten Bevölkerungszuwachs, der etwa dem Wachstum unserer Stadt in den letzten Jahren entspricht. Um ein moderates und nachhaltiges Wachstum auch zukünftig beizubehalten, ist mittelfristig keine weitere Ausweisung oder Erweiterung großflächiger Wohnbaugebiete am Ortsrand geplant. Vielmehr wollen wir durch Ortsrandabrundungen und innerstädtische Nachverdichtung freie Flächen innerhalb des bestehenden Flächennutzungsplanes ausschöpfen und entwickeln.  Für die langfristig angedachte Stadtentwicklung müssen Entwicklungsszenarien erarbeitet werden. Dazu gehört auch die Realisierung eines neuen Einheimischenmodells nach den jetzt geltenden Richtlinien. Nur ein moderates und gesundes Wachstum bietet uns den Handlungsspielraum, dadurch notwendig werdende infrastrukturelle Erweiterungen und Maßnahmen bedarfsgerecht mitentwickeln zu können. 

Wir wollen das städtische Grün erhalten und weiter ausbauen
Für uns hat der Umweltschutz bei der Stadtentwicklung einen hohen Stellenwert. Es wird stets ein ökologischer Ausgleich erbracht. In Neubaugebieten achten wir darauf, dass die Grünordnung konsequent umgesetzt wird. Es ist uns wichtig, dass unsere städtischen Grünflächen  bedarfsgerecht gepflegt und der Baumbestand erhalten und nach Möglichkeit weiter vergrößert wird. Sehr große Bedeutung haben für  uns die Naherholungsgebiete Dietlhofer See, Gögerl, Hardt, Au, Ammer und das Weilheimer Moos.

Wir wollen ausreichend Gewerbeflächen zur Verfügung stellen
Um den Wirtschaftsstandort Weilheim zu stärken, müssen ausreichend Flächen für die gewerbliche Nutzung zur Verfügung stehen (siehe „Wirtschaft“).

Der Erhalt und die Stärkung der Wirtschaftskraft Weilheims ist eine Voraussetzung für die Finanzierbarkeit unserer Pflichtaufgaben, z. B. Hochwasserschutz und Kinderbetreuung sowie unserer freiwilligen Leistungen. Wir wollen die Steuereinnahmen auf dem jetzigen Niveau sichern und ausbauen. Daher ist es wichtig, unsere Wirtschaft zu fördern und den Standort Weilheim als Oberzentrum weiter zu entwickeln. Es gilt, die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen, um auch in Zukunft Spielräume im Haushalt zu behalten und auszubauen. Die Bürger für Weilheim stehen dabei für einen soliden Haushalt als Basis für weitere Investitionen. Weilheim soll mit Augenmaß wachsen. Daraus ergeben sich Nachfolgeinvestitionen. Diese sind in der Finanzplanung der nächsten Jahre zu berücksichtigen.

Unsere Wirtschaft wird weiterhin gefördert
Wir wollen Handwerk und Dienstleistungen stärken, vor allem die Ausbildungsbetriebe, um jungen Leuten Perspektiven für einen dauerhaften Arbeitsplatz in der Region zu schaffen. Die größeren Industriebetriebe in Weilheim sind wesentliche und wichtige Arbeitgeber in der Region. Günstige Rahmenbedingungen für diese Betriebe sind uns ebenfalls wichtig.  In der Innenstadt soll der gute Branchenmix auch zukünftig erhalten bleiben. Mit dem neuen Weilheimer Einzelhandelskonzept können konkurrierende Ansiedlungen in der Peripherie auch in Zukunft vermieden werden.  Wir wollen eine Aufwertung innenstadtnaher Bereiche und diese wirtschaftlich fördern. Leerstände von Geschäften sollen mit einem Flächenmanagement minimiert werden. Wir wollen die regionale Gastronomie und das Hotelgewerbe aktiv unterstützen. Eine Stärkung dieses Wirtschaftsfaktors steigert auch die Attraktivität unserer Stadt.

Attraktive Arbeitsplätze sind uns wichtig
Die Nachfrage nach und damit die Schaffung von offenen Büros für Co-Working nimmt zu. Damit kann die Entwicklung für alternative Home-Office Arbeitsplätze unterstützt werden. Interessant ist dies für junge Start-Up-Unternehmen bzw. für begrenzte, projektbezogene Anmietungen. Diese neuen, flexiblen Arbeitsplatzmöglichkeiten sparen Kosten sowie Zeit für lange Anfahrten, z. B. nach München, und schonen gleichzeitig die Umwelt durch die Reduzierung von Verkehr. Entsprechende Initiativen und Projekte werden wir aktiv unterstützen. Ein ausreichendes Angebot an Parkplätzen, auch in der Innenstadt, ist ein wesentlicher Bestandteil eines attraktiven Arbeitsplatzes.

Wir schätzen Weilheim als Standort im Oberland für Behörden, Schulen und das Gesundheitswesen
Weilheim ist ein starker Behördenstandort, den es zu erhalten und zu erweitern gilt.  Unsere Stadt bietet eine umfassende medizinische Versorgung, die auch in Zukunft erhalten und gefördert werden muss. Wir fordern die Wiedereröffnung einer Geburtshilfestation am Weilheimer Kreiskrankenhaus und weitere Spezialisierungen.

Gewerbegebiete wollen wir mit Augenmaß entwickeln
Das neue Gewerbegebiet Achalaich wird derzeit verwirklicht. Bestehende Gewerbeflächen sollen optimiert und verdichtet werden, z. B. am Leprosenweg, im Paradeis und im Trifthof. Bei Neuausweisungen von Flächen sind die Erweiterung und Vergrößerung von bestehenden Gewerbegebieten vorrangig zu untersuchen.  Dazu gehört auch eine Optimierung der Anbindung an die bestehende Verkehrsinfrastruktur und an das überörtliche Straßennetz.

Wir wollen die Digitalisierung in Weilheim weiter ausbauen
Dazu gehört der Breitbandausbau mit Glasfaserkabel für schnelles Internet, aber auch der infrastrukturelle Ausbau von WLAN Hotspots. Daher unterstützen wir die Einstellung eines Digitalisierungsbeauftragten im Rathaus.

Wir wollen Weilheim als Marke entwickeln
Unser Ziel ist es, Weilheim als Marke mit einem einheitlichen Erscheinungsbild zu entwickeln. Dies ist Aufgabe der Standortförderung, die wir dabei aktiv unterstützen wollen.

Die individuelle Mobilität ist ein hohes Gut und soll für jeden Einzelnen unbedingt erhalten werden. Der Anteil des motorisierten Kfz-Verkehrs am Weilheimer Verkehrsgeschehen muss aber unbedingt stark reduziert werden. Daher sollen für die Bürgerinnen und Bürger durch Aufklärung und Informationen Anreize geschaffen werden, dass sie bei der Wahl ihrer Verkehrsmittel stärker als bisher alternative Verkehrsmittel nutzen und auf vermeidbare Kfz-Fahrten verzichten. Parallel dazu müssen der ÖPNV, die Fahrradinfrastruktur und die Fußwege weiter ausgebaut werden. Die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz (siehe „Energie und Klimaschutz“).

Weilheim ist sehr stark vom Durchgangsverkehr belastet
34% der Kfz auf unseren Haupt-verkehrsstraßen sind reiner Durchgangsverkehr, beim Schwerlastverkehr sind es sogar 59%. Für diesen Verkehrsanteil muss eine Entlastungsstraße geschaffen werden. Wir bevorzugen eine Variante, die den Umwelt- und Landschaftsschutz und den verkehrlichen Nutzen in Einklang bringt.

Wir wollen bei den Verantwortlichen der Bahn, des Bundes und des Landes mit Nachdruck den zumindest teilweise zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Garmisch-München einfordern, der eine noch höhere Taktung und Fahrplansicherheit ermöglichen würde. Außerdem brauchen wir eine Elektrifizierung der Bahnstrecke Schongau-Weilheim.

Zusätzlich kann eine Verbesserung des Verkehrsflusses durch weitere Optimierungen von Ampelschaltungen, durch Errichtung zusätzlicher sinnvoller Kreisverkehre oder sonstiger Veränderungen an Kreuzungen angestrebt werden, z. B. Grünpfeil oder Abbiegespuren.

Weilheim hat aber auch einen hohen Anteil an Binnenverkehr sowie Ziel- und Quellverkehr
Hier gibt es ein großes Potential zur Verkehrsentlastung durch den Ausbau alternativer Verkehrsmittel Dies kann bei den einzelnen Verkehrsmitteln durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

Bahn

• Reaktivierung der Bahnhaltestellen in Polling und Wielenbach, damit München-Pendler aus diesen Bereichen nicht mehr mit dem PKW zum Weilheimer Bahnhof fahren .

RVO

• Taktverdichtung
• weitreichende Marketingmaßnahmen, z.B. kostenlose Testwochen
• Aktionswochen bei Unternehmen und Behörden, die auf das verbesserte Angebot aufmerksam mache
• Haltestelle für überregionale Fernbuslinien am Busbahnhof
• Ausgabe von steuerlich geförderten Jobtickets durch die Unternehmen, um Beschäftigte zu motivieren, für die Fahrt zur Arbeit und nach Hause vermehrt den ÖPNV zu nutzen

Stadtbus

• Ausdehnung des Betriebs auf Umlandgemeinden wie Polling, Wielenbach und Wessobrunn unter Einbeziehung der Weilheimer Ortsteile Lichtenau und Tankenrain
• kontinuierliches, sinnvolles Anpassen der innerörtlichen Linienführung und Haltestellenpositionierung an neue Gegebenheiten
• Integrieren neuer Wohn- und Gewerbegebiete im Liniennetz
• Verdichtung des Zeittakts bei gut frequentierten Linien
• weitere Steigerung der Inanspruchnahme des Stadtbusses durch regelmäßige Marketingmaßnahmen

Fahrrad

Die durch die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen dokumentierte bisher geschaffene Fahrradfreundlichkeit Weilheims muss durch eine konsequente Fortführung des begonnenen Prozesses weiter gesteigert werden. So kann der Modalsplit der verschiedenen Verkehrsarten noch weiter zugunsten des Fahrradverkehrs verschoben werden. Dies kann erreicht werden durch

• Anpassung der Fahrradabstellanlagen in der Innenstadt in ihrer Anzahl und Qualität an den steigenden Bedarf
• eine Förderung für die Anschaffung von E-Lastenrädern durch Gewerbetreibende und Privatpersonen, wie in anderen Kommunen bereits praktiziert
• Identifizieren und Beseitigen von Problemstellen im Radwegenetz (baulich, Beschilderung etc.)
• konsequente Berücksichtigung der Fahrradstellplatz-Satzung bei neuen Wohnanlagen
• Einrichtung von Ladestationen für Pedelecs und E-Bikes, z. B. bei Behörden und Unternehmen, in der Innenstadt und am Ammer-Amper-Radweg
• Schaffung spezieller Anreize im Sinne eines Belohnungssystems als Motivation zur Nutzung des Fahrrads bei der Fahrt zur Arbeit, zur Schule etc. durch Schulen und Behörden bzw. Arbeitgeber

Parken

Zusätzlich zu den geplanten Parkhäusern am Öferl und an der Krumpperstraße streben wir die Errichtung eines weiteren Parkhauses in der Nähe des Krankenhauses an. Wir wollen das Langzeitparken von in Weilheim Beschäftigten im öffentlichen Straßenraum reduzieren und das Einrichten von Anlieger-Parkzonen ermöglichen.

Fußwege

Ein besonderes Augenmerk ist auch auf unsere Fußwege zu richten. Die Sicherheit vor allem bei Straßenquerungen muss gewährleistet sein durch Überquerungshilfen, Fußgängerampeln oder Zebrastreifen. Zudem muss die Barrierefreiheit aller Fußwege sichergestellt sein (siehe „Gesellschaft und Soziales“).

Car-Sharing

Car-Sharing kann einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Kfz-Verkehrs leisten. Zur Förderung dieser Maßnahme sollen geeignete Stellplätze bereitgestellt werden.

Mobilitätskonzepte für neue innerstädtische Wohngebiete

Sie sollen umgesetzt werden durch

• optimale Anbindung an Stadtbus, Fahrrad- und Fußwege
• Verzicht auf oberirdische Stellplätze
• Abstellmöglichkeiten und Ladestationen für Car-Sharing, Fahrräder, Lastenräder und E-Bikes

Wir wollen den Klimaschutz auf kommunaler Ebene voranbringen und das Bewusstsein dafür schärfen. Deshalb setzen wir uns ein für:

Eine saubere Energiegewinnung
Städtische Liegenschaften werden weiterhin daraufhin geprüft, ob sie mit Photovoltaik oder solarthermischen Anlagen ausgestattet werden können. Die Stadt soll in Bebauungsplänen festsetzen, dass in künftigen Wohngebieten vermehrt solarthermische Anlagen, Photovoltaik und/oder Gemeinschaftsheizanlagen, wie z.B. Blockheizkraftwerke zur Wärme- und Stromerzeugung vorgesehen werden. Auch bei Bestandsgebäuden sollen die Eigentümer motiviert werden, solarthermische Anlagen, bzw. Photovoltaik auf ihren Dächern zu errichten. Die Errichtung von Photovoltaikanlagen kann auch als bürgerschaftliches Investitionsprojekt vorangetrieben und gefördert werden.  Die Nutzung fossiler Energieträger zur Wärme- und Stromgewinnung muss drastisch zurückgefahren werden. Da in unserer Region Wasserkraft, Geothermie und Windenergie nicht oder nur sehr begrenzt nutzbar sind, ist die Errichtung von PhotovoltaikFreiflächenanlagen auf geeigneten Flächen weiter voranzutreiben.  Als weitere Möglichkeit der Energiegewinnung können Biogasanlagen errichtet werden, sofern sie nicht mit Mais oder anderen Energiepflanzen, sondern mit Bioabfallprodukten betrieben werden. Damit die nicht immer zur Verfügung stehende Solarenergie in ausreichendem Maße zur Energieversorgung beitragen kann, müssen Speichertechniken, z.B. die Pumpspeichertechnik, gefördert werden.

Energieeinsparung
Die Bürgerinnen und Bürger werden durch zielgerichtete Maßnahmen und Aktionen dafür sensibilisiert, unnötigen Stromverbrauch (Licht, Elektrogeräte, Computer, etc.) zu vermeiden. Sie werden durch ein ständig verbessertes Mobilitätsmanagement und -angebot dazu motiviert auf vermeidbare Kfz-Fahrten zu verzichten (s. Verkehr). Die Straßenbeleuchtung wird weiterhin zügig auf LED-Technik umgerüstet.

Die Erhaltung und Nutzung von Pflanzen als CO2-Speicher
Die Stadt als großer Waldbesitzer optimiert ihren Waldbestand und sorgt für rasche Aufforstung von Schadensgebieten in ihren Wäldern.
Bäume im Stadtgebiet, die gefällt werden müssen, werden konsequent durch Nachpflanzungen ersetzt. An Weg- und Straßenrändern werden zusätzlich Bäume, Büsche und Blühwiesen angepflanzt,  wo immer es möglich und sinnvoll ist.

Unser Weilheim soll eine Gesellschaft sein, die niemanden ausgrenzt. Menschen mit und ohne Behinderung, Bürger unterschiedlicher Hautfarbe oder Herkunft, sexueller Identität, Religion oder Weltanschauung müssen in unserer Stadt gleiche Rechte und Chancen haben und gute Lebensbedingungen vorfinden. Bei der gesellschaftlichen Entwicklung legen wir unser Augenmerk gleichermaßen auf die sozialen Bedürfnisse von Familien, Kindern, Jugendlichen, Senioren, Menschen mit Behinderung oder Migrationshintergrund. Dieser soziale Ausgleich bildet die Voraussetzung, dass sich unsere Bürgerinnen und Bürger mit der Stadt identifizieren und sich in Ihrem Lebensumfeld wohlfühlen. Das für Weilheim charakteristische offene gesellschaftliche Miteinander zu erhalten, sehen wir als unsere Aufgabe an. Um die Verbundenheit mit unserer Stadt zu stärken, muss einer angemessenen Bürgerbeteiligung in unseren Augen noch mehr Bedeutung entgegengebracht werden.

Wir wollen Begegnungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum weiterhin fördern durch

• Schaffung von weiteren Begegnungsräumen wie sozialen Quartierstreffpunkten
• Aufwertung und Neubau von Plätzen
• zusätzliche Grillstationen
• „Zeithaltestellen“
• Büchertauschstationen oder Lesepavillons
• eine Informationszeitschrift, die von der Stadt herausgegeben wird

Wir wollen Familien unterstützen
Weilheim muss angesichts des demografischen Wandels ein besonderes Augenmerk auf die Familien werfen, um einer Überalterung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Um die Familienfreundlichkeit unserer Stadt noch mehr zu unterstreichen, müssen wir die Voraussetzungen für ein Leben mit Kindern weiterhin verbessern. Die vielfältigen Angebote für Familien sind weiterhin zu stärken. Dies wollen wir erreichen durch

• flexible Betreuungszeiten in den Kindertageseinrichtungen
• eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten
• Attraktivität als Standort für das pädagogische Fachpersonal
• ausreichend familiengerechten bezahlbaren Wohnraum
• kontinuierliche Planungen für einen bedarfsgerechten Geschosswohnungsbau
• Förderung des sozialen Wohnungsbaus. (siehe „Stadtentwicklung“)
• durch den Ausbau des Schul- und Bildungsstandorts mit weiteren Schulen, Hochschulen oder Meisterschulen

Die Jugend liegt uns am Herzen
Wir wollen dafür sorgen, dass die in Weilheim bereits bestehenden Einrichtungen und Voraussetzungen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung Jugendlicher weiterhin Bestand haben und möglichst noch weiter ausgebaut und den Bedürfnissen der jungen Leute angepasst werden. Dies wollen wir erreichen durch

• weitere Treffpunkte und öffentlich zugängliche Sportstätten
• Erhaltung und attraktive Neugestaltung von Spielplätzen
• vielseitige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche
• Nutzung der Ammer als Freizeitraum mit weiteren überdachten Grillplätzen, Sitzgruppen oder Hängemattenarealen
• Aufwertung des Skaterplatzes, z.B. mit Wettkämpfen für Profiskater
• großzügige Unterstützung der Vereine in der Jugendarbeit
• Unterstützung der Arbeit des Fachpersonals im Jugendhaus „Come-In“
• Förderung und Unterstützung des politische Engagements der Jugendlichen mit Neuauflage des Jugendparlaments

Wir haben auch die Senioren im Blick
Die Zunahme des Anteils an Senioren und hochbetagten Personen in der Bevölkerung müssen wir vorausschauend berücksichtigen und ihr mit geeignetem Wohnraum, Betreuungs- und Freizeitmöglichkeiten begegnen. Dies wollen wir erreichen durch

• Schaffung von Tages- und Kurzeitpflegeplätzen
• Bau von seniorengerechten Wohnungen, betreutem Wohnen und generationsübergreifenden und gemeinschaftlichen Wohnkonzepten
• Investitionen für das Städtische Bürgerheim und gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal
• Unterstützung und Vernetzung von Initiativen für seniorengerechte Veranstaltungen und Besuchsprogramme
• Förderung von caritativen, in der Seniorenarbeit tätigen Einrichtungen
• Unterstützung des Arbeitskreises Senioren der Agenda 21

Wir setzen uns ein für Menschen mit Behinderungen
Weilheim soll für alle Bürgerinnen und Bürger eine lebenswerte und attraktive Stadt sein. Alle Bereiche müssen darauf ausgerichtet werden, dass Menschen mit Behinderungen hier selbständig leben, arbeiten und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Darüber hinaus wollen wir die Umsetzung der Inklusion weiter voranbringen durch

• uneingeschränkten Zugang zu städtischen Gebäuden und Einrichtungen sowie zu bereitgestellten Informationen, z. B Homepage der Stadt
• sukzessiven, schwellenfreien Umbau von Geh- und Fahrwegen
• Umsetzung des Maßnahmenplans „Barrierefreie Stadt Weilheim“
• Installation von durchgängigen Leitsystemen in der Innenstadt

Wir helfen Menschen in besonderen Lebenslagen
Sie verdienen unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit und Unterstützung durch

• Verbesserung der Situation der Obdachlosenunterkunft
• finanzielle Unterstützung der Fachstellen und Träger für die Vermeidung von Obdachlosigkeit

Wir integrieren Menschen mit Migrationshintergrund
Die vielen in unserer Stadt lebenden ausländischen Mitbürger und Asylbewerber sollen schnell in unsere städtische Gemeinschaft eingebunden werden.

Der Tourismus in Weilheim wird überwiegend von Tagesgästen bestimmt, die nach Weilheim kommen um hier einzukaufen, die gastronomischen Angebote zu nutzen oder eine der vielen Veranstaltungen zu besuchen, die Weilheim ganzjährig zu einem attraktiven Ausflugsziel machen.

Der Tourismus und vor allem die Tagesgäste sind ein zunehmend wichtiger Faktor für den Einzelhandel und das Gewerbe in unserer Stadt. Kulturveranstaltungen, Feste und Märkte profitieren von der steigenden Zahl der Besucher. Ein Ausbau der touristischen Infrastruktur und eine Erweiterung des Angebotes für unsere Gäste ist somit eine Investition in die Zukunft der gesamten Stadt.

Angebote im Rahmen der Königscard, einer Bonuskarte für Übernachtungsgäste im Raum Oberbayern, Allgäu und Tirol, können Weilheim als Ziel im Herzen des Pfaffenwinkels attraktiver machen.

Auch der Ausbau von naturnahen Tourismusangeboten an der Ammer bietet eine große Chance für Weilheim. Ein Naturcampingplatz für Radreisende, Badestellen an der Ammer, ein Wildflusszentrum mit Lehrpfaden und ein Kajakverleih könnten weit über die Region hinaus Gäste nach Weilheim locken. Der gut besuchte Wohnmobilstellplatz sollte erweitert werden. In den Sommermonaten wäre über einen zweiten Stellplatz am Dietlhofer See nachzudenken.

Wir unterstützen Initiativen um Unterkunftsmöglichkeiten, für Hotels, Pensionen oder Boardinghäuser zu errichten. Letztere könnten den Druck von den klassischen Ferienwohnungen nehmen und wieder Platz für echte Feriengäste schaffen. Ein Internetbuchungsportal soll für die Touristen eingeführt werden.

Kulturveranstaltungen jeder Art bieten die Möglichkeit, die Menschen einer Stadt zusammen zu bringen. Sie schaffen gemeinsame Erlebnisse und positive Erinnerungen. Sie verleihen einer Stadt ihre unverwechselbare Identität. Sie helfen dabei, neue Bürger zu integrieren und fördern die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat. Kunst und Kultur haben in unserer Stadt eine lange Tradition, die es zu bewahren und zu schützen gilt. Unser Blick richtet sich aber auch auf aktuelle Kunstformen und Entwicklungen, um in der Zukunft von einer reichhaltigen und anspruchsvollen Kulturszene zu profitieren. In Weilheim existiert in unterschiedlichsten Bereichen ein attraktives, niveauvolles und abwechslungsreiches, breit gefächertes Kulturprogramm für Jung und Alt. Unser Ziel ist, dies zu erhalten.

Die gezielte finanzielle Unterstützung durch die Stadt Weilheim, die Arbeit vieler Ehrenamtlicher in den (Förder-) Vereinen und der immense Einsatz von Künstlern und Kulturschaffenden machen den erfolgreichen Kulturbetrieb in einer Stadt wie Weilheim überhaupt erst möglich.

Kernaufgabe der nächsten Jahre ist die Neugestaltung des Stadtmuseums und dessen Einbindung in den regionalen Museumsverband mit Kochel, Murnau und Bernried. Nicht nur die bauliche Substanz und die Barrierefreiheit, sondern auch die Konzeption der Ausstellung muss aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Als zukunftsweisendes Projekt sollte auch der Erwerb des ehemaligen „Wirtsstadels zu den drei Mohren“ und dessen Ausbau zu einem Kulturstadel in Angriff genommen werden. Mitten in der Innenstadt könnte so ein lebendiges Zentrum für Kunst und Kultur entstehen.

Für Freunde des Theaters und der Literatur hat sich über die Jahre ein reichhaltiges Angebot entwickelt, das weit über die Stadtgrenzen hinaus anerkannt ist. Dies sollte im derzeitigen Umfang beibehalten und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Auch die Musikszene bietet für Weilheim und Umgebung ein breit gefächertes Angebot von Blasmusik über Jazz, Symphonische Konzerte und Big Band bis hin zu Chor- und Orgelmusik. In den Fokus sollte die Förderung junger Weilheimer Musiker aller Musikrichtungen rücken. Ihnen müssen neben Proberäumen auch mehr Gelegenheiten zu Auftritten und ein besserer Zugang zur Öffentlichkeit geboten werden.

Die bildende Kunst hat mit dem Kunstforum eine starke Plattform für die Organisation von Ausstellungen und Messen. Eine „Galerie auf Zeit“ wäre nach wie vor ein wünschenswertes Ziel, ebenso die Förderung von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum.

Mit dem Lichtkunstfestival hat die Stadt Weilheim die Chance eine Kulturveranstaltung von überregionaler Bedeutung zu etablieren. Hierfür ist ein langfristiges und nachhaltiges Engagement der Stadt notwendig.

Weilheim ist seit Jahren eine „Sportstadt“. Dank der vielen verschiedenen Vereine gibt es in unserer Stadt ein sehr breites Angebot an Sportarten. Dabei liegt dieses Angebot bei weitem nicht nur im Spitzenbereich, sondern erstreckt sich über den allgemeinen Breitensport und Mannschaftsport bis hin zu Fitness und Gesundheit.

Dies ist auch ein Ergebnis der hohen freiwilligen finanziellen Unterstützung der Stadt für die Vereine. Dieses hohe Niveau wollen wir auch in Zukunft erhalten.

Ziel ist es, das Sporthallenangebot mit knappen freien Kapazitäten für die Vereine zu verbessern. Aus diesem Grund muss sich die Stadt beim Neubau der Turnhallen am Gymnasium beteiligen, um damit weitere Turniermöglichkeiten für den Ballsport und andere Sportarten zu schaffen. Außerdem werden wir uns für die Erweiterung der Turnhalle an der Mittelschule zur Dreifachhalle einsetzen.

Die Ausrichtung von großen Sportveranstaltungen in Weilheim auf höchstem Niveau, z.B. Leichtathletikwettbewerben, großen Ballsportturnieren, sowie Turnwettkämpfen wollen wir unterstützen, damit wieder mehr solcher Sportevents stattfinden können und diese auch im Veranstaltungskalender der Stadt ihren festen Platz finden werden.

Weiterhin sollen jedes Jahr diejenigen Sportlerinnen und Sportler geehrt werden, die herausragende Ergebnisse in ihren jeweiligen Disziplinen erreicht haben.

Neben dem organisierten Sport in den Vereinen bieten Kneippanlagen, Bewegungsparcours, Trimmgeräte, Skaterplatz, Bolzplatz und Radwege Möglichkeiten zum individuellen Freizeitsport. All dies wollen wir auch weiterhin für alle pflegen, öffentlich zugänglich machen und gegebenenfalls erweitern.