Stellungnahme Regionalplan

zur von der Regierung von Oberbayern und dem Planungsverband Oberland beabsichtigten Fortschreibung des Regionalplans für die Region Oberland nehmen wir als Fraktion „Bürger für Weilheim“ wie folgt Stellung:

Wir teilen die Auffassung der planenden Institutionen, dass Weilheim als Mittelpunkt des Pfaffenwinkels und als klassifiziertes Oberzentrum sich dem in den kommenden knapp 20 Jahren erwarteten weiteren Wachstumsdruck nicht entziehen sollte. Der im Steckbrief für unsere Kommune als Hauptort bezeichnete Siedlungsbereich von Weilheim zusammen mit dem Ortsteil Unterhausen sollte wie beschrieben bevorzugt weiterentwickelt werden, da schon jetzt hier die größte Anzahl an Einwohnern zu verzeichnen ist und hier alle wichtigen Versorgungseinrichtungen einschließlich der notwendigen Mobilitätsinfrastruktur vorgehalten werden.

Zur Begründung möchten wir anmerken, dass Weilheim gegenüber den Umlandgemeinden und sogar weit darüber hinaus eine übergeordnete Versorgungsfunktion gewährleistet und mit seinen Behörden, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, seinen Einkaufsmöglichkeiten und seinem Kulturangebot gepaart mit seinen Mobilitätsangeboten das Zentrum für unsere gesamte Region darstellt.

Eine weitere Siedlungsentwicklung im Bereich Wohnen und Gewerbe in Weilheim
reduziert die Gefahr einer Zersiedelung des weitgehend noch dörflich strukturierten Umlandes, verhindert damit die Entwicklung eines flächenzerstörenden Siedlungsbreies durch die Möglichkeit, flächensparende städtische Bauformen anzuwenden. Durch eine derartige Zentrierung der Wohn- und Gewerbeentwicklung kann man zudem dafür Sorge tragen, dass ein großer Teil der Bevölkerung die für sie bedeutsamen Versorgungseinrichtungen auf kurzen Wegen umweltfreundlich und sozialverträglich erreichen kann. Durch die dadurch ermöglichte Nutzung weitgehend umweltfreundlicher alternativer Verkehrsmittel kann man dafür Sorge tragen, dass sich der Verkehrsdruck in der Region durch das zu erwartende Bevölkerungswachstum zumindest nicht noch weiter erhöht.

Auch die demographische Entwicklung unserer Bevölkerung mit zunehmender Überalterung sollte Anlass dafür sein, die Siedlungsentwicklung auf die zentralen Orte zu konzentrieren, wo die für Senioren wichtigen Versorgungsstrukturen schon heute in meist ausreichender Quantität und Qualität vorgehalten werden.

Den von der Stadtverwaltung als Entwicklungspotential vorgeschlagenen Flächen für Wohnen und Gewerbe, die über die Festlegungen des bestehenden rechtsgültigen Flächennutzungsplans hinausgehen, stimmen wir daher zu. Sie sind weitgehend als Abrundung des bisherigen Weilheimer Siedlungsgebiets anzusehen, stärkere Flächenversiegelungen durch Erschließungsmaßnahmen können somit vermieden werden. Uns ist auch sehr wohl bewusst, dass diese Flächen bei einer weitergehenden Entwicklung der Stadt nach Aufnahme in den Regionalplan zwingend herangezogen werden müssen. Andererseits besteht aber keine Verpflichtung, dass die Stadt Weilheim bei fehlender Notwendigkeit oder nicht gegebener Planungsabsicht für diese Gebiete bauplanerisch tätig werden muss.

Zu diesen Entwicklungsflächen kommen als Potential für den Wohnungsbau noch die bereits in Entwicklung befindlichen Konversionsflächen im Bereich des Bahnhofs und die im Bereich innerstädtischer bisher noch unbebauter Nachverdichtungsflächen gelegenen Areale hinzu. Wir wollen dabei aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass uns bei der Realisierung von Neubaugebieten flächenschonendes Bauen mit maximal möglicher Begrünung und die Nutzung regenerativer Energieformen besonders am Herzen liegt.

Mit freundlichen Grüßen
gez.
Dr. Claus Reindl
Bürger für Weilheim

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